Was tun, wenn die Waschmaschine nicht mehr richtig schleudert?

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Du öffnest nach dem Waschgang die Trommel – und deine Kleidung ist noch triefend nass? Dann stimmt vermutlich etwas mit dem Schleudervorgang nicht. Die gute Nachricht: Nicht immer ist gleich ein Techniker nötig. Viele Probleme lassen sich selbst erkennen und beheben. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, woran es liegen kann, wenn deine waschmaschine nicht mehr richtig schleudert – und was du dagegen tun kannst.

Warum ist das Schleudern so wichtig?

Der Schleudergang sorgt dafür, dass möglichst viel Wasser aus der Wäsche entfernt wird. Je höher die Umdrehungszahl (z. B. 1200 oder 1400 U/min), desto trockener kommt die Kleidung aus der Trommel – und desto kürzer muss sie danach auf dem Wäscheständer oder im Trockner bleiben. Wenn dieser Schritt nicht mehr funktioniert, verlängert sich nicht nur die Trockenzeit, sondern auch der Energieverbrauch.

Häufige Ursachen, warum die Waschmaschine nicht schleudert

1. Unwucht in der Trommel

Wenn die Wäsche ungleichmäßig verteilt ist – etwa wenn ein einzelner großer Bademantel oder eine Bettdecke alleine gewaschen wird – kann die Maschine den Schleudergang abbrechen. Moderne Geräte erkennen diese Unwucht automatisch und schalten vorsorglich ab, um Schäden zu vermeiden.

Lösung: Öffne die Trommel, verteile die Wäsche gleichmäßiger oder füge kleinere Teile hinzu und starte den Schleudergang erneut.

2. Verstopftes Flusensieb oder Abfluss

Wenn das Wasser nicht vollständig abgepumpt werden kann, startet die Waschmaschine das Schleudern aus Sicherheitsgründen nicht. Ein häufiger Grund ist ein verstopftes Flusensieb oder ein verknickter Ablaufschlauch.

Lösung:

  • Flusensieb (meist unten rechts) öffnen und reinigen
  • Ablaufschlauch überprüfen und gegebenenfalls begradigen

Achtung: Es kann Restwasser auslaufen – halte ein Handtuch bereit!

3. Technischer Defekt

Wenn sich die Trommel gar nicht mehr dreht oder komische Geräusche auftreten, könnte ein Defekt am Antriebsmotor, Keilriemen oder an den Stoßdämpfern vorliegen. Auch defekte Sensoren oder eine fehlerhafte Elektronik können das Schleudern blockieren.

Lösung: In diesem Fall hilft meist nur der Kundendienst weiter. Notiere dir am besten den angezeigten Fehlercode (wenn vorhanden), um die Fehlersuche zu erleichtern.

Was du selbst tun kannst – einfache Prüfschritte

Bevor du in Panik gerätst, kannst du folgende Maßnahmen selbst ausprobieren:

  1. Programm prüfen: Wurde eventuell ein Schonprogramm oder „ohne Schleudern“ gewählt?
  2. Tür vollständig geschlossen? Einige Geräte starten nicht, wenn die Tür nicht richtig einrastet.
  3. Kindersicherung aktiviert? Auch das kann Funktionen blockieren.
  4. Filter reinigen: Auch wenn es unbequem ist – viele Probleme lösen sich nach der Reinigung des Flusensiebs.
  5. Nur schleudern wählen: Manchmal lässt sich der Schleudergang manuell erneut starten.

Wann solltest du den Kundendienst rufen?

Wenn das Problem trotz aller Maßnahmen weiterbesteht, solltest du folgende Punkte beachten:

  • Maschine zeigt wiederholt Fehlercodes an
  • Trommel bewegt sich gar nicht mehr
  • Es riecht verbrannt oder du hörst schleifende Geräusche
  • Gerät ist älter als 7–10 Jahre

In diesen Fällen lohnt sich die Reparatur nur, wenn die Kosten im Rahmen bleiben. Für neue Modelle ist eine Garantieabdeckung oder eine Herstellerhotline oft die erste Anlaufstelle.

Wie du Schleuderprobleme in Zukunft vermeidest

Eine gute Pflege deiner waschmaschine zahlt sich aus – auch beim Schleudern:

  • Wäsche immer gleichmäßig verteilen
  • Keine Überladung der Trommel
  • Nach jeder Wäsche Tür offen lassen, damit Feuchtigkeit entweichen kann
  • Alle 1–2 Monate: Maschinenreinigung bei 60 Grad mit Reinigungsmittel
  • Flusensieb regelmäßig kontrollieren

Auch das richtige Waschmittel spielt eine Rolle: Zu viel Schaum kann das Pumpen stören – was wiederum das Schleudern verhindert.

Schleuderdrehzahl: Wie viel ist sinnvoll?

Viele Nutzer glauben: Je höher, desto besser. Das stimmt nur bedingt. Für Alltagskleidung reichen meist 1200 U/min. Für Handtücher oder Bettwäsche können 1400 U/min sinnvoll sein – zu viel Drehzahl strapaziert allerdings die Fasern und lässt Kleidung schneller altern.

Fazit: Ruhe bewahren und systematisch prüfen

Wenn deine Waschmaschine nicht mehr richtig schleudert, bedeutet das nicht gleich das Aus für dein Gerät. In vielen Fällen helfen einfache Handgriffe – und etwas Geduld. Nur wenn sich das Problem wiederholt oder technische Defekte vorliegen, solltest du professionelle Hilfe holen. Mit einer regelmäßigen Pflege und einem bewussten Umgang lassen sich viele Probleme vermeiden, bevor sie entstehen.

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